Invasion 01 - Todeskampf by Scarrow Simon & T. J. Andrews

Invasion 01 - Todeskampf by Scarrow Simon & T. J. Andrews

Autor:Scarrow, Simon & T. J. Andrews [Scarrow, Simon]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2018-01-04T16:00:00+00:00


KAPITEL 27

Das entfernte Gebrüll der Menge drang leise durch die Wände der Bedienstetenunterkunft, während Centurio Vespillo von dem Gefangenen zurücktrat und sein Werk bewunderte. Mit einem blutverschmierten Lappen wischte er sich seine vernarbte Faust ab und wandte sich dem kaiserlichen Gesandten zu.

»Das müsste ihn zum Reden bringen, Herr.«

Scylla nickte bedächtig. Die Handgelenke des Gefangenen waren mit einem Stück Seil gefesselt, deren anderes Ende an einem Deckenbalken befestigt war, sodass er mit den Armen über dem Kopf von dem Balken herabhing und seine Füße einige Zentimeter über dem Boden baumelten. Sobald die Verstärkung aus Soldaten der Hilfstruppe in der Hauptstadt des Stammes eingetroffen war, hatte Scylla Centurio Vespillo, den Verhörexperten der Garnison, ausfindig gemacht, um den verhafteten Attentäter zu befragen. Figulus war abkommandiert worden, um während des Verhörs als Übersetzer zu fungieren. Es war offensichtlich, dass Vespillo sein grausames Handwerk schon eine Weile ausübte. Der Centurio hatte dem Gefangenen zunächst ein paar heftige Schläge in den Magen verpasst und dann mit seinem Weinstock brutal auf die Kniekappen eingedroschen. Figulus hatte dabei zugesehen, während die schmerzerfüllten Schreie des Mannes durch die schlichte Unterkunft hallten.

»Sehr gut, Centurio«, sagte Scylla und trat auf den Gefangenen zu.

Der Gesandte musterte den Briten mit einem Ausdruck tödlicher Verachtung. Dessen Beine waren deutlich geschwollen, und aus seinem schlaffen Mund tropfte Blut. Mit einem gequälten Stöhnen hob der Gefangene langsam den Kopf und sah Scylla direkt an. Eines seiner Augen war zugeschwollen, und seine Lippen waren mit dunkelroten Blutergüssen überzogen. Er krächzte ein paar Worte in seiner kehligen Muttersprache.

»Was hat er gesagt, Optio?«

Figulus zögerte. »Er sagt, du kannst ihn am Arsch lecken. Das dürfte für dich als griechischer Hinterlader ja wohl kein Problem sein.«

Der Brite grinste, und eine Reihe blutverschmierter Zähne kam zum Vorschein. Scylla blickte den Gefangenen finster an, während seine Lippen vor Wut zuckten.

»Und ich dachte, die Briten wären mehr als nur ein Haufen Barbaren mit haarigen Ärschen ohne einen Hauch von Kultur.« Mit einem Räuspern wandte sich der Gesandte an Vespillo. »Ich glaube, unser Freund benötigt eine weitere Lektion in römischen Manieren, Centurio.«

Vespillo grinste. »Wie du wünschst, Herr.«

Der Centurio trat vor, die Hand zur Faust geballt, sodass seine Knöchel weiß hervortraten. Er grinste immer noch, als er dem Gefangenen seine Faust in den Magen rammte. Der Brite knurrte vor Schmerz und keuchte. Figulus hörte etwas knacken. Vespillo schlug dem Briten so kräftig ins Gesicht, dass dessen Wange knallrot anlief. Der Gefangene hustete heftig und gab ein grauenvolles Würgegeräusch von sich. Dann spuckte er den Centurio an, und ein Schleimklumpen landete auf Vespillos Brustpanzer. Der Centurio schaute nach unten, trat erneut vor und drosch dem Gefangenen mehrmals in den Magen. Der Brite stöhnte auf und trat vor Schmerz wild um sich, während er bei jedem Schlag zurückpendelte und der Balken über seinem Kopf unter der Belastung zu quietschen begann.

»Das reicht fürs Erste, Centurio«, befahl Scylla. »Wir wollen ihn ja nicht umbringen.« Er lächelte böse. »Noch nicht jedenfalls.«

Vespillo trat einen Schritt zurück und wischte mit dem blutverschmierten Lappen die Spucke von seiner Brust. Der Gefangene hing schlaff von dem Querbalken und stöhnte leise.



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